Friday 14 December 2018

Der Totengrund - Ein Tal von überirdischer Schönheit

Bispingen




Der Totengrund - Ein Tal von überirdischer Schönheit
Das mystische Tal mitten im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, einen Kilometer südöstlich von Wilsede. Spukt es hier? Nein, was sich so mystisch anhört, ist in Wirklichkeit eine der schönsten Heideflächen überhaupt. Wenn hier im August die Heide blüht, hat man von den Talrändern einen wunderbaren Blick auf das Blütenmeer. Die lila Heidepracht bringt den Kessel bildhaft zum Überlaufen.

Der Totengrund - ein Naturschauspiel zu allen Jahreszeiten
Doch der Totengrund ist nicht nur zur Heideblüte ein Traum. Auch im Frühjahr, wenn die Natur erwacht, ist der Totengrund ein lohnendes Ziel. Liebhaber schätzen den Totengrund besonders im Winter oder bei Nebel, da sich dann das mystische Bild einstellt. Eben eine Landschaft wie ein Aquarellbild, fast unrealistisch. Deshalb gehört der Totengrund auch zu den meistfotografierten Bereichen der Lüneburger Heide.

Heidepastor Bode und das Naturschutzgebiet 
Bereits 1906 rettete der Heidepastor Wilhelm Bode den Totengrund vor geplanten Baumaßnahmen und besiegelte so die Entstehung des ersten Naturschutzgebietes in Deutschland. Im Jahre 1921 wurde dann die Heidefläche unter Naturschutz gestellt. Heute zählt der Totengrund zu den schönsten und meistbesuchten Heideflächen in der gesamten Lüneburger Heide.

Warum heißt der Totengrund eigentlich Totengrund?
Hier scheiden sich die Geister, wobei "Geister" bereits das Stichwort für die erste Theorie ist ...
Die Leichenzug-Theorie
Getreu den alten Sitten wurden früher die Toten in einem Leichenzug durch das Tal des Totengrundes "kutschiert". Die eigentlichen Straßen sollten für diesen Transport nicht genutzt werden und so musste ein größerer Umweg über den Totengrund genommen werden. Die Geister von damals sollen sich noch heute im Totengrund aufhalten.

Die Toteisblock-Theorie
Der eigenartige Kessel des Totengrundes mit uralten Wacholderhainen gehört zur flachwelligen Moränenlandschaft. Durch stetiges Abtauen eines riesigen, mit Sand überlagerten Toteisblockes, der noch lange nach dem Rückgang der Gletschermassen existierte, scheint dieses sogenannte Trockental entstanden zu sein. Aus dem Abschmelzen des Toteisblockes blieb dann der Totengrund übrig.

Die Meteoriten-Theorie
Der Totengrund ist durch einen heftigen Meteoritenaufprall entstanden, der alles Leben in diesem Gebiet auf einen (Ein)schlag auslöschte. Zurück blieb nur der "Totengrund".

Die Toter-Grund-Theorie
Da im Totengrund, wie im übrigen Heidegebiet übrigens auch, nur wenige Nährstoffe im Boden enthalten waren und auch keine Quelle und kein Bach vorhanden war, konnte im Bereich des Totengrundes weder Vieh- noch Feldwirtschaft betrieben werden. Der Totengrund wurde früher von den Heidebauern auch „Toter Grund“ genannt. Die einzigen Pflanzen waren Wachholder und Heide. Davon konnten die Menschen aber nicht (über)leben.

So erreichen Sie den Totengrund:
Der Totengrund liegt mitten im autofreien Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Das nächste Dorf ist Wilsede, das ebenfalls nur zu Fuß, per Rad oder Kutsche erreicht werden kann.
Entfernungen zum Totengrund (jeweils kürzeste Route)
Undeloh - Totengrund: zu Fuß ca. 2 Std
Niederhaverbeck - Totengrund: zu Fuß ca. 1 Std
Oberhaverbeck - Totengrund: zu Fuß ca. 1 Std
Volkwardingen - Totengrund: zu Fuß ca. 1 Std
Döhle - Totengrund: zu Fuß ca. 1 Std 15 min
Egestorf - Totengrund: zu Fuß ca. 2,5 Std
Schneverdingen - Totengrund: zu Fuß ca. 3 Std

Der Totengrund ist ein Talkessel und kann nur auf den ausgeschilderten Wegen betreten werden. Wanderwege führen aber an seinem oberen Rand entlang und gewähren eine besondere Aussicht in das Tal. Sie können einmal rund um den Totengrund wandern.

Den Totengrund erreicht man auch mit der Pferdekutsche von Oberhaverbeck, Niederhaverbeck, Undeloh, Döhle oder Sudermühlen oder zu Fuß sowie mit dem Rad.

Für Ihre Kutschfahrt zum Totengrund empfehlen wir Ihnen die Qualitätskutscher Lüneburger Heide. Alle Qualitätskutscher haben an umfangreichen Schulungen teilgenommen und können Ihnen auch beantworten, welche der Theorien zum Totengrund am wahrscheinlichsten ist. Sie erkennen die Kutscher an der beigen Weste mit Namensschild und dem Logo "Lüneburger Heide" sowie dem Logo "Lüneburger Heide" direkt auf der Kutsche.

Wanderwege am Totengrund:
Der Totengrund bietet ideale Möglichkeiten die Natur zu genießen. Schließlich sind im gesamten Naturschutzgebiet keine Autos erlaubt. Erwandern Sie die Region und entdecken Sie die typischen Heidschnuckenherden und Bienenzäune am Wegesrand. Besonders während der Heideblüte im Spätsommer offenbaren sich Ihnen hier die typischen Heideflächen mit Wachholdersträuchern und reetgedeckten Schafställen am Horizont.

Unser Tipp: Wanderweg Lila Krönung
Erleben Sie die Heidelandschaft in ihrem ganzen Zauber. Der Wanderweg „Lila Krönung“ durchquert das größte zusammenhängende Heidegebiet im Naturpark von Ost nach West und verbindet mit Amelinghausen und Schneverdingen die beiden Orte, in denen jedes Jahr eine Heidekönigin gekürt wird. Am Weg liegen der Totengrund mit seinen zahlreichen Wacholderbüschen, das typische Heidedorf Wilsede und die Niederung der Haverbeeke. Eine Krönung Ihrer Wanderung ist der Wilseder Berg, die mit 169 Metern höchste Erhebung in der nordwestdeutschen Tiefebene.

Weitere Infos zum Wanderweg "Lila Krönung" mit Tourenbeschreibung finden Sie hier!

Übernachten
Ideale Übernachtungsorte, um den Totengrund und das Naturschutzgebiet zu besuchen: Bispingen, Egestorf, Handeloh, Hanstedt, Schneverdingen.
>Hier Unterkünfte suchen


Hinweis: 
Der Totengrund und der Heideort Wilsede liegen im autofreien Naturschutzgebiet Lüneburger Heide und können nicht mit dem Auto angefahren werden. 

Parken: Das Auto können Sie auf den Besucherparkplätzen in Niederhaverbeck, Oberhaverbeck, Volkwardingen, Döhle und Undeloh abstellen. Von den Besucherparkplätzen können Sie zu Fuß zum Totengrund wandern oder mit dem Rad oder mit der Kutsche bis nach Wilsede fahren und von dort aus zum Totengrund wandern!

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